In dieser Ausgabe stellen wir dir gleich zwei Plugins vor, wobei Du eines davon in den letzten 3-4 Sendungen schon hören konntest. Die Rede ist von Kush Audio’s Gold Plate sowie Audified’s Speak Up. Es verspricht, eine spannende Episode zu werden. Viel Vergnügen!
Kush Audio Gold Plate und Audified Speak Up
delamar Check #018
Als erstes geht es um das Speak Up Plugin von Audified. Dieses Plugin erleichtert dir bei Voice Over aufnahmen einiges an Arbeit. Im Prinzip ist es ein Ducking Compressor, der den Hintergrund beim Einsatz des Sprechers absenkt. Ja Super – kann jeder Compressor mit Sidechain. Im Prinzip, ja. Allerdings kann dieses Plugin mehr. Es besteht aus zwei Teilen: Einem Sensor und einem Empfänger. Beide sind Einstellbar.
Bei dem Sensor kann man ein Lookahead und die Empfindlichkeit einstellen. Man kann dem Sensor einen Namen geben, was sich bei der Verwendungen mehrerer Quellen als sehr hilfreich erweist. Diese kann man dann auch per Automation um- sowie hin und her schalten.
Im Empfänger Kann man dann die Halte-, Fade-In- und Fade-Out Zeiten einstellen, die Dämpfung für die Sprachfrequenz, um die der Hintergrund abgesenkt werden soll und noch einiges mehr.
Warst Du beim letzten Mal dabei?
Wer die letzten delamar Checks verfolgt hat, konnte auch meine mehr oder weniger gelungenen Versuche, das einzustellen mitbekommen. Bei den letzten beiden Folgen ist mir das dann sehr gut gelungen. Wenn man sich in dieses Plugin einmal eingearbeitet hat, lernt man es zu schätzen.
Das Plugin richtet sich an Leute, die Hörspiele und Dokumentationen aufnehmen oder vertonen. Dadurch, dass man auch den Lookahead einstellen kann, ist das Plugin sehr flexibel und reagiert schnell auf Pegeländerungen. Es erfordert eine gewisse Einarbeitungszeit, liefert dann aber hervorragende Ergebnisse.
Wie löst du das Problem, Hintergrundquellen bei Sprachaufnahmen abzusenken? Hast du vielleicht auch schon Erfahrungen gesammelt?
Kush Audio Gold Plate im Detail
Das Nächste Plug In ist für alle interessant, die auf der Suche nach einem richtig guten Reverb sind. Ja, klar, das sagt der Henry doch bei jedem. Das mag daran liegen, dass ich die letzten 3 Reverbs, die ich testen durfte, wirklich gut fand und jedes seine Stärken hatte.
Den meisten von Euch dürfte Relab ein Begriff sein. Relab hat ein Edel-Reverb am Start, das das Lexikon 480L nachbildet. Und zwar so gut, dass man kaum einen Unterschied hört. Und diese Reverb-Spezialisten haben sich mit Kush Audios Gregory Scot zusammen getan und das Golden Plate entwickelt.
Was liegt auch näher, als dem Godfather des Analog Modelings eine PlattenhallIdee in den Kopf zu setzen? Die Technik der Transformatoren und der Overdrive/Sättigung, gepaart mit den filigranen Hall-Algorithmen von Relab, finden perfekt im Gold Plate Plugin zusammen.
Überblick der Parameter
Ein wundervolles VU-Meter sitzt links in der Benutzeroberfläche und zeigt dir wahlweise Eingangslautstärke, Gain Reduction und Ausgangslautstärke an. Wobei ich vermute, dass die Main Reduction eher der Effektlevel ist.
Im nächsten Block gibt es Regler für Blend (0-100%), Drive und Ausgangslautstärke. In der Mitte stellt man die Reverbzeit von 500-5000ms ein. Dann haben wir einen Regler, der mit Squish beschriftet ist und eine Art Schimmer Effekt dazuregelt. Eigentlich ist es ein Kompressor, der an UBK1 erinnert und den Schwanz vom Reverb verlängert.
Der Clou: Parameter-Lock
Es klingt in etwa so, wie wenn man das Reverbsignal wieder auf den Eingang des Reverbs legt. Predelay ist selbsterklärend und Width auch. Man die Möglichkeit, zwischen dem Plattenmaterial von Stahl auf Gold zu wechseln, was im richtigen Leben sicherlich nicht ganz einfach ist.
Dafür muss man nämlich die Platte erstmal tauschen und Einmessen. Ein High- und Low-Pass-Filter runden das Ganze ab. Der Clou ist aber sicherlich der Parameter-Lock, der es erlaubt, gewisse Parameter fest einzustellen, sodass sie auch beim Wechsel eines Presets fortbestehen.
Jetzt wird es praktisch
Zuerst habe ich die Akustik Gitarre, die ich letzte Woche aufgenommen habe, mit dem Gold Plate versehen. Danach habe ich aus der gleichen Session die Lead Gitarre hergenommen. Ebenfalls wird ein Schlagzeug durch das Plugin geschickt.
Jetzt kommen noch die Paradedisziplinen für den Platten Hall: Stimmen.
Ich habe jeweils einmal die trockene Aufnahme und spiele dann etwas mit den Parametern herum. Bei den ersten beiden Beispielen sind das der Plattentyp und Squish. Bei dem Rapper haben wir auch mit dem Drive und dem Predelay experimentiert.
Bei der Rhythmus Gitarre haben wir alle Register gezogen: Alle vorherigen Parameter inklusive der Weite und der Reverb-Zeit. Zum Schluss haben wir noch einen Kompressor (den Novatron) vor das Reverb gesetzt und die Kompression auf volle Lotte gestellt. Interessanter Efekt, macht sich auch ganz gut mit dem Squish.
Resümee
Ein Spitzenklasse Reverb von House of Kush, zugegeben nicht ganz günstig, aber von hoher Qualität. Und bald ist ja Black Friday. Es gibt zwei Möglichkeiten, das Plugin zu erwerben: Für 199 US-Dollar kaufen oder für für 9,99 mieten. Wie ich finde, beides fair.
Deine Meinung ist gefragt
Erzähle mir von deinem Lieblings Reverb. Benutzt Du Hard- oder Software? Welche sind dein bevorzugten Algorithmen? Bis da hin eine Schöne Zeit und bis zum nächsten delamar Check, wenn uns hier mit SPAT Revolution alles um die Ohren fliegt.